Schwerin
Schwerin ist eine Stadt im Norden Deutschlands. Sie ist die kleinste deutsche Landeshauptstadt und nach Rostock zweitgrößte Stadt sowie eines der vier Oberzentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Nächste größere Städte sind Lübeck, ca. 54 km nordwestlich, Rostock, ca. 69 km nordöstlich und Hamburg, ca. 94 km westlich.
Die Einwohnerzahl der Stadt Schwerin überschritt 1972 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Inzwischen ist die Einwohnerzahl jedoch wieder unter diese Grenze gesunken.
Schwerin liegt im Westen des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern in der mecklenburgischen Seenplatte, am Südwestufer des Schweriner Sees in einer wunderschönen, waldreichen Seenlandschaft. Neben dem Schweriner See befinden sich im Stadtgebiet folgende Seen: Heidensee, Ziegelsee, Medeweger See, Lankower See, Ostorfer See, Fauler See, Neumühler See, Burgsee, Pfaffenteich, Grimkesee, Kleine und Große Karausche.
Schwerin wird von seinen Einwohnern gerne als die „Stadt der sieben Seen und Wälder“ bezeichnet. Diese etwas irreführende Bezeichnung geht auf eine Zeit zurück, als Schwerin noch nicht seine heutige geografische Ausdehnung hatte. Damals war die Stadt aufgrund ihrer geringeren Größe tatsächlich nur von sieben Seen und zahlreichen weitläufigen Wäldern umgeben, die nach und nach im Zuge der städtebaulichen Entwicklung weichen mussten. Trotzdem sind bis heute zahlreiche Restbestände dieser Wälder vor allem an den Ufern der Seen erhalten geblieben und tragen somit über das gesamte Stadtgebiet verteilt zum besonderen Charakter der Stadt bei.
Geschichte
Die Stadt ist um 1012/18 als Zuarina das erste Mal und 1170 als Zuerin, Zwerin (von polabisch zvěŕ, wildes Tier + Suffix (-in) bzw. zvěŕin Wildgehege, Tiergarten, Pferdegestüt) belegt. Möglicherweise geht der Ortsname aber auch auf den slawischen Gott Svarog (Swarzyn - Ort des Svarog) zurück. Die deutsche Gründung erfolgte 1160 durch den Welfenherzog Heinrich den Löwen. 1167 wurde sie Sitz einer Grafschaft unter dem Grafen Gunzelin, die 1358 nach dem Aussterben der Familie Gunzelins an das Herzogtum Mecklenburg überging. Seit dem 15. Jahrhundert war Schwerin Residenzstadt des Herzogtums Mecklenburg-Schwerin, das bis 1918 bestand. Zwischen 1763 und 1837 war jedoch Ludwigslust Residenzstadt. Schwerin wurde auch bald Sitz eines Amtes, aus dem 1935 der Landkreis Schwerin hervorging, der bei der jüngsten Kreisreform 1994 aufgelöst wurde. Sie selbst wurde eine kreisfreie Stadt. Nach 1918 war Schwerin Hauptstadt des Freistaates Mecklenburg-Schwerin und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt Sitz des Landes Mecklenburg, zu dem seinerzeit bereits der westliche Teil Pommerns gehörte. Nach Auflösung der Länder in der DDR 1952 wurde Schwerin Bezirkshauptstadt des Bezirks Schwerin und 1990 wurde Schwerin erneut Landeshauptstadt des nunmehr Mecklenburg-Vorpommern genannten Bundeslandes.
Das Wappen der Stadt Schwerin zeigt in Blau einen schreitenden goldenen Reiter, in der Rechten eine Lanze, mit daran befestigtem Gonfanon, in der Linken einen Schild tragend. Auf dem Schild ein goldener zum Sprung ansetzender Löwe. Das Wappen ist bereits auf einem Siegel aus dem Jahr 1255 nachweisbar. Am 11. Februar 1991 wurde wieder zum alten Wappen (von 1858) welches vor 1939 gültig war gewechselt.
Bauwerke
* Schweriner Schloss mit Altem Garten
Wahrzeichen der Stadt und Sitz des Landtages, erbaut 1843 - 1857 unter Großherzog Friedrich Franz II.
* Altstädtisches Palais
* Arsenal am Pfaffenteich
* Fernsehturm Schwerin-Zippendorf
* Kollegiengebäude
* Neustädtisches Palais
* Marstall
* Paulskirche
Die Kirche wurde von 1863 - 1869 als neogotische Kirche errichtet, die Ausstattung aus der Erbauungszeit ist erhalten.
* Rathaus
* Schelfstadt mit Schelfkirche St. Nikolai (barocke Saalkirche von 1713)
* Schleswig-Holstein-Haus
* Evgl. Domkirche St. Marien und Johannes Evangelist
Der Schweriner Dom ist eine bedeutende gotische Backsteinkirche aus dem 14. Jhd., sehenswert im Inneren sind der Flügelaltar, die Triumphkreuzgruppe, die Ladegastorgel (1871) und diverse Epithaphe.
* Schleifmühle
* Staatstheater
Das mecklenburgische Staatstheater wurde von 1883 bis 1886 erbaut, die historische Ausstattung ist weitestgehend erhalten.
* Bahnhofsgebäude